Leuchtende Farben stimmen positiv und froh
Crescende mit Ivana Koubek im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum
Reinhard Mehringer, der Leiter des Pater-Rupert-Mayer-Zentrums in Regensburg
(stehend, links), mit Konrektorin und Sonderschullehrerin Beate Reichart (daneben)
und Künstlerin Ivana Kuobek (mit Hut) bewundern im Kunstraum die Kreativität
ihrer behinderten Schülerinnen und Schüler.
Konrektorin Beate Reichart – sie koordiniert die „Crescende“-Aktivitäten
für den Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V., Regensburg,
im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum – arbeitet mit ihrer Klasse 7 a in zwei
Gruppen mit der Künstlerin Ivana Koubek. Christian stellt die Gruppe vor
und berichtet begeistert, dass er das erste Mal auf Leinwand gemalt hat.
Bei einem ersten Treffen mit der Künstlerin im Juni wurden Ideen gesammelt.
Man entschied sich für ein quadratisches Bild und jeder bereitete in der
Kunststunde mit Sonderschullehrerin Reichart einen Rohentwurf vor.
Am Ende eine „Einheit“
Alle zu verwendenden Farben wurden gemeinsam festgelegt: „leuchtende Farben, die positiv und froh stimmen“, betont Koubek, „und ein schwarz-weiß-Element.“ Somit kann man einheitlich vorgehen. Am Ende soll nämlich auch eine „Einheit“ entstehen. 15 einzelne Kunstwerke, alle quadratisch 70 auf 70 Zentimeter, sollen die Schüler kreativ zu einem Kunstwerk koordinieren. Ein entsprechender Platz in der Einrichtung für 350 Behinderte wird da bestimmt zu finden sein, ist sich Reinhard Mehringer sicher. Auch ihm geht es darum, „die Spuren der beteiligten Künstler“ im Haus zu dokumentieren.
„Dokument mit Handlungsstruktur“
Von dem „Dokument mit Handlungsstruktur“, so Koubek, werden deshalb
auch während der Entstehung Fotos angefertigt. Schließlich sollen
die jungen Behinderten Menschen „ihre Spuren im Haus“ feststellen
können.
Die Leinwände auf Holzrahmen hat die Künstlerin für alle besorgt.
Weitere Utensilien wie Pinsel, Wassergefäße oder Lappen mussten die
behinderten Jugendlichen selbst organisieren. „Das ist wichtig für
die Selbständigkeitserzeihung“, so Reichart. Die Akrylfarben werden
pur verwendet, um eine höhere Leuchtkraft zu erreichen. Damit erhalten
die Werke „Ölgemäldecharakter“, so Ivana Koubek.
Der Boden im Kunstraum ist für alle Fälle mit Folie ausgelegt. Und die Behinderten dürfen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Wir helfen nur und geben Tipps", betont Künstlerin Koubek. Nach eigenen Vorstellungen Arbeiten zu dürfen und zu müssen, gehört zur Selbständigkeitserziehung, wie natürlich auch das Pinsel und Teller Waschen nach der Arbeit, ergänzt Reichart. Und alle sind jetzt schon stolz auf ein bestimmt vorzeigbares Produkt.
Text und Fotos: Engelbert Weiß
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